Der Überforderungsspirale entkommen
Die Learnings aus der ersten Zeit mit zwei Kindern als Alleinerziehende.
So schön es auch ist, Mutter oder Vater zu werden – es kommen eine Menge Herausforderungen auf dich zu und deine Nerven werden häufig strapaziert. Sei es nur ein kleiner Wutanfall deines Kindes im Treppenhaus, während du dringend auf die Toilette musst oder ein Säugling, der während eines Skype-Meetings nicht wie sonst an der Brust schlafen will. Plötzlich findest du dich in einem Hamsterrad der anderen Art wieder: Das Familien-Hamsterrad ohne Pausen, dafür aber mit ständigem Überforderungspotenzial. Ja, ich liebe Kinder (besonders meine :-). Dennoch hasse ich nichts mehr als Hamsterräder, also WEG DAMIT!
Möchtest du unsere Erste-Hilfe-Tipps gegen Überforderung kennenlernen? Dann hör dir unseren Podcast an.
Überforderung verstehen
Mittlerweile haftet an mir die Überzeugung, dass alle negativen Dinge und Gefühle in unserem Leben eine wichtige Funktion haben – wie eben auch Stress und Überforderung. Wenn uns etwas zu viel wird, sollten wir entsprechend reagieren. Genauso, wie wir den Müll rausbringen, wenn er voll ist, oder unserem Kind ein Pflaster auf das blutige Knie kleben. Überforderung hat eine Stimme und sie hat uns etwas zu sagen. Wir selbst entscheiden, ob wir auf sie hören wollen, oder nicht.
Wenn wir auf Sie hören, zeigt sie uns von ganz allein den Weg in die Vereinbarkeit, denn sie zwingt uns gerne, neue Lebensmuster anzunehmen.

Wenn Überforderung dich zu mehr Balance in deinem Leben zwingt
Was ich in den letzten Wochen gelernt habe
… bezog sich sowohl auf meinen Blickwinkel aufs Leben, als auch die Interaktion mit meinen Kindern. Denn eine Familie ist ein System und wenn ich mich verändere, ändert sich die Dynamik der ganzen Kleinfamilie.
- Ich bin dankbar Alleinerziehend zu sein. Die damalige Beziehung hat meine emotionalen Grenzen schlichtweg überfordert. Diesen Ballast loszuwerden, war ein gesunder Prozess für mich und hatte gesunde emotionale Auswirkungen auf meine Kinder.
- Wenn ich entspannt und ruhig bin, sind meine Kinder es zumeist auch. Mein Sohn hört fast auf jedes Wort und ich komme mit weniger „Neins“ aus. Ausserdem sucht er weniger nach Aufmerksamkeit, weil er spürt, dass ich im Hier und Jetzt (zufrieden) bin. Und für meine Tochter habe ich auf einmal mehr Zeit, weil der Tunnelblick meinen Horizont nicht mehr beschränkt.
- Nicht nur ich bin überfordert, sondern andere Menschen sind es auch. Wenn meine Kinder Wutanfälle haben, sind sie genauso überfordert wie ich. Daher bin ich dem Gefühl irgendwie dankbar, denn ich kann meinen Sohn nun noch besser verstehen. Man darf als Eltern verdammt dankbar sein, diese Herausforderungen meistern zu dürfen.
- Ich lerne mehr und mehr über meine eigenen Bedürfnisse und Grenzen. Überforderungen sind Grenzüberschreitungen. Lasse ich sie zu, bin ich selber Schuld. Tue ich etwas dagegen, dann betreibe ich Seelen-Pflege. Ist das nicht wunderbar?
- Wenn ich weiß, was ich nicht tun will, werde ich gezwungen, das zu tun, was ich wirklich tun will! In den kommenden Wochen werde ich auf jeden Fall eine Haushaltshilfe engagieren. Hat jemand Tipps oder Empfehlungen?
Die Liste ist eigentlich viel größer, aber ihr seht sicherlich schon wohin die Reise geht.
Ein harter Prozess
Vereinbarkeit ist ein Prozess und ganz gewiss kein leichter. Ständig gilt es, lebenswichtige Entscheidungen zu treffen und für sich selbst nach der der bestmöglichen Alternative zu suchen. Aber sobald ich eine Lösung gefunden habe und eine „nächste Stufe“ erreiche, löst dieser Prozess in mir ein Gefühl der Dankbarkeit aus. Dankbarkeit, dass ich es geschafft habe. Dankbarkeit, dass ich nun glücklicher, entspannter, zufriedener sein darf. Dankbarkeit, dass mein Leben einen Sinn hat.
Natürlich gibt es viele Menschen da draußen, die meinen Weg nicht teilen. Die in den gewohnten Strukturen Sicherheit sehen und mein Leben als seltsam, „neumodisch“ oder konfus betrachten. Über viele Jahre hat mich das traurig gemacht, aber heute ist es okay für mich. Ich bin einfach ein Mensch, der sich gut von Altlasten oder Stolpersteinen trennen kann und dafür neue Dinge ausprobiert. Keiner kann garantieren, dass das der bessere Weg sein wird, richtig. Wer jedoch nicht wagt, der gewinnt vielleicht auch nicht 🙂
Hört Euch bitte unsere Tipps gegen Überforderung in unserem Soundcloud-Podcast an und fühlt Euch gedrückt!
VG,
Tatjana
3 Antworten zu „Der Überforderungsspirale entkommen“
Gibt es noch weitere Folgen???
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Geht es noch weiter?
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Wird der Podcast noch fortgesetzt?? LG aus Münster
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